Restaurant Hermannseck – Panadenpanik

Das Restaurant Hermannseck in Winterthur ist weitherum bekannt für seine Cordon bleus. Da es in der Nähe unseres Büros liegt, waren wir vor einigen Jahren bereits einmal für ein Firmenessen zu Gast. Für diese Rezension haben wir uns zum Zmittag dorthin begeben und dabei durfte ich Bekanntschaft mit einer in jeder Hinsicht einzigartigen Panade schliessen…

Obwohl die Uhr erst kurz vor 12 anzeigt, ist das Restaurant bei unserer Ankunft bereits gut gefüllt. Zum Glück haben wir rechtzeitig reserviert! Das sonnige Wetter macht grosse Lust darauf draussen zu essen, aber das ist in dieser Jahreszeit leider noch nicht möglich. Stattdessen freuen wir uns über den Fensterplatz mit Blick auf den Innenhof.

Ich bin nicht sicher, wie ich zu dem Kontrast aus dem riesigen Wandfotos mit Bergtalsicht an einem Ende des Raums und dem Pizzaofen am anderen Ende stehe. Es wirkt etwas zusammengewürfelt aber auf eine spezielle Art hat es auch Charme. Mein Blick verschiebt sich von diesem interessanten Mix auf die Speisekarte, welche für das Abendpublikum 17 verschiedene Sorten an Cordon bleus verspricht. Aber ach, wir sind zum Mittagessen hier und es ist «nur» ein Appenzeller Cordon bleu erhältlich. Immerhin erleichtert dies die Entscheidung, unser Tisch wählt geschlossen Cordon bleus und Salat mit französischer Sauce.

Wenige Minuten nach der Bestellung bringt uns die freundliche Bedienung bereits den Salat. Von der Grösse her ist es eine angenehme Portion, frisch und geschmacklich in Ordnung. Nur die französische Sauce ist für mich eine Spur zu salzig. Während wir die Vorspeisenteller leeren erklingt im Hintergrund das Schlagen der Fleischhämmer, welches meine Vorfreude auf den Hauptgang weckt.

Auch die Cordon bleus tauchen schnell bei uns am Tisch auf. Der erste Augenschein ist vielversprechend – die Portion ist üppig und die Panade hat eine schöne hellbraune Farbe.

Ich schneide rein und freue mich, dass sich der Käse bemerkbar macht aber nicht gleich in den Teller rausfliesst. Aber dann kommt der erste Biss und er schmeckt nach – nichts? Laut Beschreibung steckt Appenzeller drin, dieser ist jedoch ungewöhnlich mild und hat nicht den üblichen rezenten Geschmack dieser Käsesorte. Ganz schwach spüre ich dann doch noch einen Hauch von nussiger Geschmacksnote, aber das reicht mir leider nicht. Der Schinken setzt ebenfalls keine auffälligen Geschmacksnoten und die Panade… Ach herrje, diese Panade. Sie sieht zwar schön aus, hat aber ein essenzielles Problem: Sie ist zu dick.

Bei jedem Bissen knirscht und knackt es in meinem Mund, bis ich mich durch diese Schicht zum Inhalt durchgearbeitet habe. Ausserdem ist sie auf der Unterseite sehr fettig. Das Fleisch vom Appenzeller Freilandsäuli ist zum Glück ein Lichtblick. Geschmacklich eher unauffällig aber zart und saftig. Schade, können die restlichen Zutaten da nicht mithalten. Die Pommes Frites sind durchschnittlich aber sie erfüllen ihren Job.

Meinen Kollegen schmeckt es besser, was mich ins Grübeln bringt. Vielleicht habe ich ein misslungenes Exemplar erwischt? Bewertet wird das Cordon bleu, welches serviert wird und heute konnte mich das Hermannseck in dieser Disziplin leider nicht überzeugen. Ich werde dem Restaurant aber auf alle Fälle an einem Abend nochmal einen Besuch abstatten, um zu überprüfen, ob sich an einem anderen Tag und mit einer anderen Sorte der erhoffte Genuss einstellen kann.

Bewertung

Appenzeller Cordon bleu
4/10, «Befriedigend»

Detailbewertung

Hinweise zum Bewertungsschema: Bewertungsschema – Cordonblog

Infos zum Restaurant

https://www.hermannseck.ch/

Hattet ihr auch schon eine Panade zum Vergessen? Schreibt es in die Kommentare oder meldet euch per E-Mail bei info@cordonblog.ch. Ihr möchtet keine neuen Beiträge verpassen? Cordonblog ist auch auf Facebook und Instagram, folgt mir und erhaltet Benachrichtigungen für neue Beiträge, zusätzliche Bilder und gelegentlich einen Blick hinter die Kulissen.

2 comments

  1. Ja Alessandro, die ganze Angelegenheit war mir am Ende dann doch auch etwas zu fettig.
    Bin dabei, wenn wir es mal an einem Abend nochmals versuchen 😉

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